Lockdown zwischen Elsass und Pfalz

Lockdown vom Elsass bis in die Pfalz. Zumindest kommt es uns so vor. Die Reise führt uns durch schmucke Dörfer mit den typischen Häusern in Fachwerk Bauweise. Nicht wenige sind mit einem Wirtshausschild versehen aber kaum eines ist offen und wenn eines offen ist werden wir abgewiesen.

Aber alles von vorne. Pünktlich treffen wir den Dritten im Bunde am Bahnhof in Strasbourg. Nach einem kurzen Begrüssungsbier geht es gemütlich aus der Stadt. Dank den hervorragend ausgebauten Radwegen alles sehr entspannt. Da es bereits Mittag ist haben wir kaum Zeit um zu verweilen. Dennoch können wir kaum an der einladenden Waldschenke vorbeifahren denn wir wissen nicht wann sich die nächste Gelegenheit bietet um der Dehydrierung entgegen zu wirken. Wie weise denn nach fast 80 Kilometern finden wir eine schöne Wirtschaft direkt am Rhein. Die Entäuschung ist entsprechend gross als wir abgewiesen werden. Liegt tatsächlich an den Reservationen oder wollen die einfach keine verschwitzten Radfahrer? Nun gut, die nächste Ortschaft Neuburg ist nicht weit und es sind einige Gaststätten verzeichnet. Alles geschlossen! In einem Hinterhof sind Stimmen zu hören. Halleluja ein Biergarten. Kaum Platz dort eingenommen fragt die freundliche Bedienung ob wir etwas trinken möchten, Essen sei leider nicht mehr möglich aber eine Pizzeria sei noch offen. Nun gut, dann lassen wir uns halt Pizza ins Restaurant liefern. Am Nachbartisch sitzen einige Leute aus dem Dorf die es besser wissen. Die Pizzeria hat heute Ruhetag aber ein Dönerladen hat offen. Hauptsache etwas zu essen, sind wir doch schon mächtig hungrig. Einer von uns ist bereits auf dem Weg dorthin als die Bedienung mitleidig uns die Karte bringt. Die Stimmung steigert sich blitzartig als wir vor uns auf den Tellern Rumpsteak Pfälzer Art vorfinden.

Nun brauchen wir nur noch eine Übernachtungsmöglichkeit. Leider sind hier im angegliederten Hotel alle Zimmer ausgebucht aber wir kriegen eine Telefonnummer für Gästezimmer im Dorf. Nur leider ist der Mobilfunk Empfang hier so schlecht, dass die Verbindung immer wieder abbricht. Wir stellen uns schon auf Wildzelten ein. Schlussendlich werden uns über die gute alte Festneztleitung Zimmer reserviert. Selten hat eine Dusche so wohl getan. Wie wir von unserer Gastgeberin erfahren ist kein Lockdown sondern wie fast überall einfach ein Beizensterben zu verzeichnen. Überleben können höchstens noch Dönerbuden und Asiatische Restaurants. Sie habe selber fast 40 Jahre im Gastgewerbe gearbeitet und vermiete nun nur noch Zimmer. Die junge Generation wolle nicht mehr im Gastgewerbe arbeiten.

Wie wir ebenfalls erfahren sind in diesem Dorf vor vielen Jahren einige Schweizer gestrandet. Durch die Rheinschifffahrt ergaben sich Paare weil junge Damen jeweils am Ufer standen und den Seeläuten schöne Augen machten.

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