Die rothaarige in meinem Zelt

Als wir gestern Abend aus der Bar zu den Zelten zurück kamen räkelte sich eine rothaarige Mieze auf meinem Schlafsack und wartete auf Zärtlichkeiten.

Im hohen Bogen flog das Viech augenblicklich aus dem Zelt. Weiss der Geier was das Büsi für Ungeziefer im Fell mit sich trägt. Die Mieze war mir allerdings nicht böse, dass sie nicht bei mir schlafen durfte

Der ehemalige Militär Velofahrer Hasä ist am Berg stark und ich habe mit meinen hydraulischen Scheibenbremsen bei der Abfahrt einen Vorteil. So fährt jeder sein Tempo. Sollten wir uns einmal verlieren, so treffen wir uns einfach im nächsten Dorf in der ersten Beiz beim Bier. Es gibt sehr viele verschiedene Routen, so kann es schon mal vorkommen, dass wir uns über den Weg nicht einig sind. Mit „Schäre, Stei, paar Bier“ ist das Problem aber jeweils schnell gelöst.

Hier wo der Atlantik mit voller Wucht auf Festland trifft sind endlich die Wellen zu sehen, welche ich in der Bretagne vermisst habe. Haushohe Brecher knallen an die Felsen und die Gist ist bis weit ins Landesinnere zu spüren. Ein Naturschauspiel sondergleichen.

Unser Tagesziel ist der südwestlichste Punkt Europas nämlich Cabo de São Vincence mit einem markanten Leuchtturm. Wir wollen die Landspitze unbedingt noch bei Tageslicht erreichen. Nun ist es aber so, dass es um diese Jahreszeit um 18:00 Uhr bereits dunkel ist. Wir müssen also Gas geben. Es sind heute ein paar knackige Anstiege mit Schiebepassagen zu bewältigen. Wir schafen unser Ziel noch vor Sonnenuntergang mit 98 Km und immerhin 988 Höhenmetern. Das gibt Hunger. Auf dem Campingplatz in Sagres angekommen gibt es eine riesige Portion Penne cinque Pi auf dem Kocher.

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