Das schöne am Radreisen ist, dass man alles mit allen Sinnen mitbekommt. Es ist Sonntag gegen Mittag und überall riecht es auch den Küchen nach feinem Mittagessen. Der Magen knurrt und ich stelle mir die portugiesische Mãe vor, wie sie auf dem Herd eine leckere Cataplana zubereitet.
Hasä steuert aber direkt auf eine Fastfoodkette mit einem grossen M zu. Ich springe über meinen Schatten und folge ihm. Schliesslich kam Hasä mit zum Fado Abend in Lissabon und musste ebenfalls über seinen Schatten springen. Somit gibt es halt wieder Burger statt Cataplana.
Nicht alle Gerüche sind hier gleich angenehm. Zur Zeit stinkt es ziemlich nach Geld. Die Strecke führt vorbei an unzähligen Golfplätzen, Villen und teuren Hotelresorts. Nicht unbedingt mein Ding. Vor allem die Engländer verbringen hier zur Zeit ihre Ferien.
Mitten auf der Strecke knackt es und Hasäs Fahrrad steht still. Das Hinterrad dreht sich keinen Zentimeter mehr. Was kann das sein? Rahmenbruch, Felge gerissen oder Bremse defekt. Der Fehler ist schnell gefunden. Der Gepäckträger ist auf beiden Seiten gebrochen und das Gepäck drückt mit voller Kraft das Schutzblech auf das Hinterrad. Wir haben ja schon einiges reparieren müssen, Felgenriss im Atlasgebirge oder Rahmenbruch in Dänemark. So werden wir doch hoffentlich auch mit diesem Problem noch fertig. Eine halbe Stunde später ist der Schaden mit Draht und Kabelbinder behoben und die Reise kann weiter gehen.
Doch nur wenige Kilometer weiter die nächste Panne. Wieder einmal ein platter Reifen wieder an Hasäs Hinterrad. Da soll sich nochmal einer lustig machen über meinen Riemenantrieb der manchmal etwas zickt.
Der letzte Ersatschlauch wird aufgezogen und die Zeit wird langsam knapp. Es sind noch einige Kilometer vor uns und die Sonne geht bereits unter. Hoffentlich hält das Billigrad die Schotterpiste noch durch bis zum Campingplatz. Das Material wird ganz schön beansprucht auf diesen ruppigen Pisten. Auf jeden Fall soll dies der Grund für die Pannenserie sein. Morgen müssen wir unbedingt Ersatschläuche kaufen um für weitere Pannen gewappnet zu sein.
Immerhin erreichen wir den Campingplatz noch vor Einbruch der Dunkelheit.
