Wahiba Sands

Es ist soweit, der grosse Tag ist gekommen. Die grosse Sandwüste erwartet uns. Zuerst müssen wir aber noch einige hundert Kilometer auf der Autobahn abspulen.

Ich wunderte mich immer, warum das EDA im Oman vor Kamelen auf der Autobahn warnt. Tatsächlich überquert vor uns so ein Trampeltier die Fahrbahn an einem Verkehrsknotenpunkt der so gross ist wie das Brütiseller Kreuz. Der Souq in Nizwa lässt uns definitiv im Orient angekommen zu sein. Ein Märchen wie 1001 Nacht. Alles duftet nach Gewürzen, Tiere werden auf LKW’s verladen und Frischwaren werden feil gehalten. Ein gut aussehender Omani hat es unseren Frauen angetan und es wird grosszügig Gewürze und Duftesenzen eingekauft. Um in der Wüste nicht zu verhungern decken wir uns nochmals mit Lebensmitteln und Wasser ein. Die Reise geht weiter bis Al Mintirib, dem Tor zur Wüste. Dort angekommen heuern wir einen einheimischen Führer an welcher uns sicher durch die Sanddühnen begleiten wird. Zuerst wir aber Luft aus den Autoreifen gelassen. Salim ein etwa 30 jähriger Omani läd uns erst einmal zu Kaffee und frischen Datteln zu sich nach Hause ein. Wir fragen, ob wir Dühnensurfen können. Sofort holt er einen alten Treibstoffkanister welcher mit dem Schweizer Taschenmesser in zwei Schalen zerlegt wird. In der Zwischenzeit wird das Begleitfahzeug betankt und Wasser eingekauft. Es kann losgehen. Das Abendlicht färbt die Sanddühnen bereits dunkelrot als die Motoren aufheulen. In rasantem Tempo brettern wir über die Piste Richtung Süden. Dann gehts die erste Dühne hinauf. Oben angekommen werden die Sandspielzeuge ausprobiert. Bei Sonnenuntergang rutschen und surfen wir die Dühne runter. Wir haben immer noch 100 Km San vor uns bis wir das Nachtlager mitten in der Wahiba erreichen. Wir fahren von Dühnenkamm zu Dühnenkamm nicht immer mit Erfolg. Prompt bleibe ich im Sand stecken. Wir wechseln die Fahrzeuge. Während ich mit dem Jeep Cherokee von Salim die Steigung bewältige fährt er gekonnt den mit Gepäck vollgeladenen Toyota die Düne hoch. Es ist bereits stock dunkel. Nach ca. 100 Km erreichen wir eine Beduinenbehausung. Freundlich werden wir von der Familie nach dem Aufstellen unserer Zelte zum Nachtessen eingeladen. Während im Sat-TV eine Bollywood Schnulze läuft geniessen wir Reis, Fisch, frische Datteln und Kawa (Kaffee). Im gleichen Raum schläft noch im Sand ein Kleinkind. Der Älteste Sohn, welcher kein Englisch spricht bewirtet uns. Den Rest der Familie bekommen wir nicht zu Gesicht. In der Zwischenzeit hat sich der ecklige Wüstenwind gelegt und das einzige Geräusch in der Wüste das zu hören ist ist das Schnarchen von Salim welcher sich neben dem Auto in den Sand gelegt hat.

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