Via Claudia Augusta

Gestern waren wir mit dem Tourenrad im ÖV nach Scuol im Engadin angereist . Nach einem kurzen Bier in der Bar „Mundart“ nahmen wir die Strecke nach Sur Enn unter die Räder. Ziel ist es in den nächsten Tagen den Innradweg bis zur Mündung in die Donau zu bewältigen. Den ersten Teil von Maloja bis Scuol haben wir bereits Jahre zuvor gemacht.

Der heutige Teil der Strecke führt uns hauptsächlich entlang der Via Claudia Augusta, eine wichtige Nord-/Südverbindund zu römischer Zeit.

Im Dorfladen von Martina kaufen wir noch Reiseproviant bestehend aus Engadiner Nusstorte und regionalem Bier ein. Die Verkäuferin meint: „A schöne Marend händ ihr da“ Hä? was meint sie damit? Stimmt etwas nicht, dass wir so früh schon Bier einkaufen? Alles in bester Ordnung wie wir erfahren. Marend ist offenbar eine deftige Tiroler Pause oder Jause.

Der Fahrt beginnt regnerisch und verhangen. Die ersten Kilometer ab Grenze fahren wir in Regenkleidung. Nach einem Frühstück In Martina haben wir aber genug Energie für den nächsten Streckenabschnitt.

Der Zufall will es, dass in Pfunds Kirchtag gefeiert wird. Überall werden Marktstände aufgebaut und die Leute sind herausgeputzt, nich wenige in der Tracht. Aus der Freiluftkirche ertönt Blasmusik. Hier haben wir die Möglichkeit regionale Produkte für ein Mittagessen einzukaufen.

Seit der Tour letzten Herbst am Lac de Grueyere ist mein Benzinvergaserkocher defekt. Eine lange Odyssee geht heute zu Ende. Nachdem ich nämlich die Benzinpumpe in einem Outdoorgrschäft in Bern gratis ersetzen konnte fehlte das Anschlussventil. Dieses wurde mir freundlicherweise in die Filiale Zürich nachgeliefert. Ein Test zu Hause zeigte, dass auch die Dichtung zur Flasche fehlte. Diese konnte jedoch nicht so einfach aufgetrieben werden. So kam mir die Idee, den O-Ring einer Sigg Bottle zu verwenden. Schliesslich hat der Deckel das selbe Gewinde wie die Pumpe. Erst auf der letzten Tour musste ich feststellen, dass die Dichtung nicht passt und leckt. Glücklicherweise half uns ein freundlicher Camping Nachbar aus. Tags darauf kaufte ich mir in Crans-Montana eine Gaskartusche welche, wie ich gestern feststellen musste, nicht passte. Also gab es gestern Abend keinen Kafee vom Campingkocher. Heute endlich bei der Durchreise durch ein unbekanntes Kaff fragte ich in einem Eisenwarengeschäft nach einer passenden Dichtung und siehe da, für 70 Cent war die Pumpe endlich dicht und wir können von nun an wieder selber kochen. Auf dem Steg eines Badesees geniessen wir Tirolerspeck, Alpkäse, Kümmelbrot und einen warmen Kaffee.

Nach 54 Km kommen wir zum Abzweiger nach Imst und zur Entscheidung für einen Campingplatz. Obwohl es von Westen her zu Regnen beginnt entschliessen wir weiter zu fahren. Nach mehr als 97 Km sind wir endlich am Tagesziel in Stams angekommen. Obwohl der Campingplatz etwas heruntergekommen erscheint geniessen wir doch noch ein paar Sonnenstrahlen. Die Ortschaft ist zudem mit der Basilika noch sehenswert.

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