Schon beim losfahren heute Morgen habe ich das Gefühl, dass etwas mit meinem Esel nicht stimmt. Er bockt seit einiger Zeit und lässt sich kaum zügeln. Bei der geradeaus Fahrt beginnt der Rahmen sofort an zu schwingen wenn ich den Lenker nur kurz los lasse.
Vom Shelter Platz aus müssen wir ein Teil auf dem Wanderweg fahren bis wir wieder Asphaltbelag unter den Rädern haben. Ich kann kaum gerade aus fahren. Auf einer Kreuzung im Zentrum von Ribe passiert es dann. Ein Knacks und das Unterrohr meines geliebten „Roba“ bricht entzwei und dies nach nur gerade mal knapp 25‘000 Km! Das war es dann wohl.
Eine letzte Hoffnung habe ich noch und suche den Fahrrahändler meines Vertrauens in Ribe auf. Er kennt mich ja bereits als Stammkunde. I have a smal problem. Er wiederum meinte: you have a big problem. Buy a new bike! Genau das wollte ich nicht hören. Schliesslich habe ich mich dazumal für einen Stahlrahmen entschieden um diesen bei einem Defekt auf Reise schweissen zu lassen.
Der Fahrradmechaniker kommt mit der Schublehre in der Hand zurück, misst den Rohrdurchmesser, kratzt sich kurz am Kopf und meint: Ich kann das Fahrrad bis heute Nachmittag flicken. Das ganze Gepäck und die Räder dürfen wir zurücklassen und schauen uns das örtliche Wikingermusuem an, und flanieren nochmals durch die Gassen des altertümlichen Ribe. Noch vor dem Mittagessen läutet mein Telefon. Your bike is ready. Gott sei Dank! Das Fahrrad ist mustergültig geschweisst. Nicht umsonst war der Fahrradmechaniker früher Automechaniker. Er beherrscht sein Handwerk. Es ist nun wieder wie neu und ich kann wieder freihändig fahren 😉
Es stört mich wenig, dass wir wegen der Pannen zwei Tage im Fahrplan zurück liegen. Zum Glück waren wir in einer Stadt mit guter Infrastruktur. Nun kann die Reise weiter gehen Richtung Norden auf der North Sea Cycling Route. Wir finden heute einen Campingplatz in Esbjerg für die Nacht.
