Die liebe Rezeptionistin hatte verbarmen mit mir als sie meine Enttäuschung ansah weil die Apotheken in Valance am Montag Morgen geschlossen haben. Sie fragte mich nach meinem Leiden (in der Zwischenzeit konnte ich das Sch… Wort diarrhée auswendig). Da sie zufällig gelernte Apothekerin ist, konnte sie mir freundlicherweise aus der Hotel Apotheke das passende Mittel mitgeben und gleich noch weiter Tipps mit auf den Weg geben.
Ich wollte das grösste Gewitter noch im Hotel abwarten und bin darum etwas später gestartet. Es hat wohl nichts genützt. Ganz nach dem Motto „Ein Gewitter kommt selten allein“ hat es mich gewaschen wie in einer Waschmaschine. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich Angst vom Blitz getroffen zu werden. Auf jeden Fall schlug dieser sehr nah ein. Die Luft knisterte dann Blitz und Knall zeitgleich.
Von da an gings aufwärts, das ist nicht die Strecke gemeint sondern meine Stimmung. Das Medikament scheint zu wirken, die Sonne kommt langsam zum Vorschein, die Via Rohna ist frisch geteert und der Wind kommt aus der richtigen Richtung. Was will man mehr?
Je weiter gegen Süden ich fahre desto dramatischer sind die Unwetterschäden von letzter Woche sichtbar. Die Rohne hat Hochwasser und die Kloake stinkt mehr las das, was ich die letzten Tage die Schüssel runter gespült hatte. Die Veloroute ist vielerorts gesperrt so musste ich auch wieder gegen Schluss dieser Etappe den Radweg verlassen und auf der vielbefahrenen A7 weiterradeln.
Dem Schlumpf geht es auch dreckig 😉
Ein schönes Hotel war schnell gefunden aber leider ausgebucht. So bin ich nun in Pierrelatte in einer billigen Unterkunft gelandet. Immerhin darf ich das Rad wieder in der Garage einschliessen und die Zimmer haben WLAN.
Hei, 123 Kilometer mit dem ganzen Gepäck und nach dem Kranksein … ich staune und gratuliere! Kopf hoch und geniess es. Gruss dem Schlumpf